Welche Kreiselpumpe ist die richtige? Die Spezialisten erklären.
Lange Vorfreude, ganz viel vorbereitet, und endlich ist er da: Der Sommer. Und den kann man am besten im eigenen Garten genießen.
Doch lange Trockenperioden, wie in den vergangenen Jahren, hinterlassen ihre Spuren. Braune Flecken im Rasen. Und der Besitzer hört doch nichts lieber als ein verliebt genuscheltes: „Och ist der Rasen schöön grüün …“. Da schwillt Herrchen und Frauchen vor Stolz förmlich die Brust. Und grün sollten am besten auch noch die Rosen und Wicken, Petersilie, Schnittlauch und die Tomaten und natürlich auch die Obstbäume und -straücher sein.
Unmöglich ohne ständiges Bewässern. Wer Muße hat, sprengt mit dem Schlauch, leichter funktioniert es mit dem Sprenger und professionell kann man es mit Bewässerungssystemen organisieren. Da ist es ein Luxus, „eigenes Wasser“ zu haben. Egal ob aus einem Brunnen, einem Regenwassertank oder aus einem Bach. Und genau in diesem Fall bietet sich eine Kreiselpumpe an.
Hier sagen wir Ihnen worauf es ankommt, wie Sie Ihre Pumpe dimensionieren, hier gibts die Tipps der Spezialisten.
Bevor wir ins Detail gehen, hier die erste Grundregel für die Auswahl Ihrer Pumpe: Eine Kreiselpumpe kann aus physikalischen Gründen aus maximal etwa 8m Tiefe ansaugen. Sie kann sehr hoch pumpen, aber wenn Sie einen Brunnen haben, bei dem der Wasserstand tiefer als 8m unterhalb der Pumpe ist, scheidet eine Kreiselpumpe aus. Hier wäre eine Tiefbrunnenpumpe – also eine Unterwasserpumpe – das Mittel der Wahl. Die wird im Übrigen auch gleich etwas teurer.
In allen anderen Fällen, in denen klares Wasser gepumpt werden soll, ist eine Kreiselpumpe die saubere Lösung.
Prüfe hier – vergleiche da. Kauf am Ende bei 1A.
Kreiselpumpen kauft man beim Spezialisten.
Anzahl und Art der Abnahmestellen, z.B. Rasensprenger
Die Frage ist natürlich weniger, wie viele Rasensprenger Sie besitzen, sondern wie viele Sie gleichzeitig einsetzen wollen. Für einen kleinen bis mittleren Garten reicht meist einer, maximal zwei gleichzeitig. In einem größeren Garten oder z.B. in der Landwirtschaft kann diese Zahl schnell größer werden.
Unterschiedliche Rasensprenger-Modelle verbrauchen natürlich unterschiedlich viel Wasser. Das kann man gut beobachten. Angaben der Hersteller dazu findet man im Internet.
Ein Beispiel: Ein Gardena Premium Viereck-Regner 250 hat bei 2 bar einen Verbrauch von 800l/h und bei 4 bar von 1200l/h. Sind also 2 Gardena Premium Viereck-Regner angeschlossen und der Druck beträgt 4 bar, so liegt der Verbrauch beider Sprenger zusammen bei 2400l/h. Und das muß sollte Ihre neue Pumpe dann auch mindestens liefern.
Nun kommt die so genannte Fördermenge ins Spiel. Die Menge an Wasser, die die Pumpe fördert. Mit jedem Rasensprenger und jeder weiteren Entnahmestelle wird natürlich eine höhere Fördermenge der Pumpe benötigt. Um alle Entnahmestellen mit ausreichend Wasser zu bedienen. Ganz klar.
Fördermenge
Am besten, wir machen aus unserem Gedankenspiel nun ein professionelles Projekt. Wir notieren zunächst, wie viele Rasensprenger, Wasserhähne und sonstige Entnahmestellen (Dusche, WC, Badewanne, Waschmaschine, Geschirrspüler, Waschbecken …) wir demnächst und im kommenden Jahr gleichzeitig betreiben wollen. Im Ergebnis wissen wir etwa, wie hoch der Verbrauch sein wird – in Litern pro Stunde. Mitunter findet man die Angaben auch in l/min oder m³/h.
Die Umrechnung fällt uns ganz leicht: 1 m³ – das sind 1000 Liter. Liter pro Minute werden natürlich mit Faktor 60 in Liter pro Stunde umgerechnet …
Druck
Neben der Fördermenge spielt natürlich auch der Druck eine entscheidende Rolle. Ist er zu klein, kommt aus dem Wasserhahn, der Dusche, dem Sprenger kaum Wasser heraus. So wird auch die beregnete Fläche kleiner- weil die Wasserstrahlen bei kleinerem Druck viel kürzer sind.
Für unsere Sprenger gibt es auch zum Druck Angaben der Hersteller. Der Einfachheit halber können wir das hier aber mit dem üblichen Druck vergleichen, den die Wasserwerke der Stadt im Allgemeinen liefern: Der liegt meist zwischen 1,5 und 3 bar. Hier funktionieren Gartensprenger, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Toilettenspülungen und beim Duschen tröpfelt es nicht nur.
Für den professionellen Einsatz ist mitunter ein höherer Druck gefragt. Wie wir im oberen Beispiel des Gardena-Viereck-Regners gelesen haben, freut der sich auch über 4 bar und beregnet damit dann auch dankbar eine größere Fläche.
Gut zu wissen: Ein höherer max. Druck der Pumpe stellt keine Gefahr für Ihre Geräte dar. Auch wenn er über dem angegeben Maximaldruck beispielsweise des Sprengers liegt. Die Pumpe wird ja imAllgemeinen noch über einen mechanischen oder elektronischen Druckschalter gesteuert. Dort wird dann ein Maximaldruck eingestellt, bei dem die Pumpe abschaltet.
Die Dimensionierung unserer Pumpe
Sicherlich haben Sie es schon gesehen: bei allen Pumpen finden Sie immer die Angaben der max. Fördermenge und max. Förderhöhe. Die max. Förderhöhe entspricht dem max. Druck den die Pumpe erzeugen kann.
Wir erinnern uns: 10m Wassersäule entsprechen einem Druck von 1 bar. Wenn eine Pumpe also eine max. Förderhöhe von 50m hat, erzeugt sie also einen max. Druck von 5 bar. Müssen wir das Wasser aus einem 5m tiefen Brunnen fördern, liefert sie auf gleicher Höhe nur noch 4,5 bar. An einem Wasserhahn, der im Niveau weitere 10m höher liegt (z.B. am Berg oder im Dachboden des Hauses) beträgt der max. Druck dann nur noch max. 3,5 bar.
Hinzu kommt übrigens ein weiterer Faktor, der den Druck an den Abnahmestellen reduziert – der Leitungswiderstand. Sind die Leitungen aber nicht zu dünn und zu lang, kann man das bei der Dimensionierung aber ganz beruhigt erstmal vernachlässigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Sobald die Pumpe Wasser fördert, reduziert sich der tatsächliche Druck. Es wird ja Wasser weg gepumpt, der Druck verringert sich. Wie gesagt – angegeben sind der maximale Druck und die maximale Fördermenge. Die max. Fördermenge erreicht die Pumpe nur für den theoretischen Fall, dass keine Höhe zu überwinden ist und den max. Druck nur für den theoretischen Fall, dass sie gegen ein geschlossenes Ventil arbeitet und nichts gefördert wird.
Um herauszufinden welchen Druck eine Pumpe bei welcher Fördermenge liefert, muß man in die Kennlinien der in Frage kommenden Pumpen schauen. So finde ich heraus, ob eine Pumpe „paßt“. Hier zum Verdeutlichen die Kennlinien verschiedener Pumpen:
Zusammengefasst
Folgende Fragen sind entscheidend
- Wieviele Abnahmestellen soll es geben und welcher Art sind die?
- Wie hoch ist damit unsere max. Gesamt-Fördermenge?
- Wieviel Meter liegen die Abnahmestellen über dem Wasserpegel?
- Welchen Druck möchten wir an unsren Abnahmestellen haben?
Nun weiß ich: Bei welchem Druck (umgerechnet bei welcher Förderhöhe) möchte ich welche Abnahme sicherstellen. Oder anders gesagt möchte ich welche Fördermenge realisieren. Anhand der Kennlinien kann ich mir die passende Pumpe suchen. Ein wenig mehr darf die Pumpe im Zweifel gerne liefern..
Für den privaten Gebrauch wird in den meisten Fällen eine „einfache“ Kreiselpumpe ausreichen. Da wäre zum Beispiel die EBARA AGA 1.00, eine solide preiswerte Marken-Pumpe aus Grauguss. Wer es ein bißchen hübscher haben möchte, greift auf Modelle aus Edelstahl zurück. Das Angebot ist schier unendlich. Und da gibt es verschiedenste Vorlieben. Steht man auf deutsche Produkte, greift man auf Pumpen aus dem Hause Zehnder oder Grundfos zurück, im Trend liegt aus unerklärlichen Gründen KSB.
Wir stehen zu allen unseren Produkten und geben hier keine direkte Empfehlung. Nur die – Sie wissen schon – Pumpen kauft man besser beim Spezialisten …
Eine Kreiselpumpe braucht, wie schon erwähnt natürlich auch eine Steuerung, also einen Druckschalter. Und wenn gelegentlich auch kleinere Mengen abgenommen werden, sich also auch mal jemand die Hände waschen oder die Zähen putzen möchte, sollte ein kleiner Kessel als Pufferspeicher mit eingebaut werden. Das hat den Vorteil, dass die Pumpe nicht zu oft ein- und ausschaltet, sondern erst, nachdem einige Liter Wasser in den Kessel hinein und wieder heraus geströmt sind. Das schont u.a. die Pumpe.
Das Mittel der Wahl hier wäre also die Kombination aus Kessel, Druckschalter und Pumpe – ein Hauswasserwerk.
Die Kombination aus Pumpe und Schalter ein Hauswasserautomat.
Prüfe hier – vergleiche da. Kauf am Ende bei 1A.
Kreiselpumpen und Hauswasserwerke kauft man beim Spezialisten.